DSD 1 Leseverstehen I
Das Leseverstehen
im Deutschen Sprachdiplom überprüft eine Reihe von Kompetenzen, die es einzeln
zu erkennen gilt, so dass man die Schüler gezielter vorbereiten kann.
In den nächsten
Beiträgen werde ich einige dieser Kompetenzen genauer untersuchen und einige
Trainingsmaterialien anbieten.
Subtest 1 umfasst
einen einfachen Sachtext, der ca. 150 Wörter lang ist und mit fünf Lücken
versehen ist. Dem Prüfling stehen 10
Wörter zur Verfügung, die er treffend im Text einsetzen muss. Anschliessend muss
er für den Text von drei Alternativen eine geignete Überschrift wählen.
1. Text überfliegen.
Wie bei den meisten LV sollte der Schüler erst den Text überfliegen, damit
er die inhaltliche Erwartung aufbaut und sein Vorwissen in den Lesevorgang
einbeziehen kann. Das ist natürlich im Fremdsprachenunterricht noch wichtiger
als in der Muttersprache, weil er für die Begriffserkennung und die
Interpretation stärker auf alle mögliche Assoziationen zugreifen muss.
2. Erwartete Wortart erkennen
Danach sollte der Kandidat Lücke für Lücke überlegen, welche Wortart in die Lücke passt, was natürlich auch den Umgang mit einfachen Satzbaumustern voraussetzt.Steht die Lücke z.B. zwischen einem Artikel und einem Substantiv ist ein Adjektiv einzusetzen, steht die Lücke an zweiter Stelle im Satz, fehlt das finite Verb. Wenn die Lücke am Ende des Satzes steht, könnte der zweite Teil einer Satzklammer fehlen. Unter den angebotenen Vokabeln kann man dann die herausfiltern, die je nach Wortart in Frage kommen. Diese Strategie ist meiner Erfahrung nach von grosser Hilfe. Kongruenz von Prädikat und Subjekt oder Genus bieten leider keine Hinweise.
Markierungen mit unterschiedlichen Farben oder Rahmen, um die Vokabeln können hilfreich sein.
Herausgefilterte Vokabeln inhaltlich einordnen
Von den Vokabeln, die in die Lücke passen könnten, muss nun der Kandidat
das auswähen, was inhaltlich am besten passt. Dafür muss nicht nur der
vollständige Satz, in dem sich die Lücke befindet gelesen werden, sondern auch
der Satz vor und nach der Lücke, weil die erweiterte Kontextualisierung
Hinweise gibt.
Wenn die Schüler die passende Vokabel nicht kennen, wählen sie sie meistens
nicht.
4. Sinnhaftigkeit überprüfen
Genau aus dem soeben genannten Grund, ist es sehr wichtig, am Ende den ganzen Text mit den ausgefüllten Lücken noch einmal genau durchzulesen, um die Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Einfacher ist das natürlich, wenn die Schüler nicht nur Buchstaben in die Lücken schreiben, was eigentlich genügt für die Übertragung auf das Lösungsblatt, sondern das ganze Wort. Einzelne Buchstaben würden an dieser Stelle den Lesefluss stocken. Wenn der Kandidat an dieser Stelle merkt, dass ein Wort in einer Lücke keinen Sinn ergibt, könnte er ein anderes derselben Wortart einsetzen, obwohl er es vielleicht nicht kennt.
5. Hauptgedanken von Detailinformationen unterscheiden
Von
den drei angebotenen Überschriften trifft meistens nur eine die allgemeine
Textaussage, die anderen beziehen sich auf einzelne Textabschnitte oder
Detailinformation. Im Fall, dass die Kandidaten das nicht erkennen, kann man
sie an dieser Stelle auffordern, am Rand des Textes oder innerhalb des Textes
Klammern zu setzen, um die Stellen zu markieren, die einen Bezug haben zu den
einzelnen Titeln. Ein andere Möglichkeit ist auch mit jeweils verschiedenen
Farben Schlüsselwörter zu markieren, die sich auf die einzelnen Überschriften
beziehen. Üblicherweise gibt es die meisten Schlüsselwörter für die passende Überschrift,
aber es ist oft für die Schüler nicht einfach in der Fremdsprache
Schlüsselwörter zu erkennen, deshalb ist die „Klammermethode“ einfacher.
Im nächsten Beitrag gehts um Subtest 2.
Hier einige Arbeitsblätter
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